
Trotz der Anzeige, die die nicht nationalistische Partei Ciudadanos-Partido de la Ciudadanía (Bürgerpartei) gegen die Abhaltung der Volksbefragung bei der Justiz eingereicht hatte, woraufhin diese Volksbefragung als gesetzwidrig erklärt wurde, da weder die Gemeinden noch die Landesregierungen in Spanien befugt sind, Volksbefragungen oder Volksentscheide einzuberufen und abzuhalten, denn hierfür ist nur die Zentralregierung bzw. der Kongreß (Unterhaus) zuständig,wenn es sich um nationale Fragen handelt, während die Gemeinden nur Volksentscheide über Gemeindeangelegenheiten abjhalten können. Im Gegensatz zu Ciudadanos haben die beiden Parteien, die eigentlich die nationale Einheit Spaniens verteidigen müssen (PP-Volkspartei und PSOE-Sozialistische Partei ) keinen Finger gerührt und auch kaum die Stimme erhoben, um gegen diese gesetzwidrige Volksbefragung zu protestieren, womit die Gemeindeverwaltung dieses katalanischen Ortes die Abstimmung durchführen konnte, ohne dabei auf Hindernisse zu stoßen.

Davon abgesehen ist eine Wahlbeteiligung von nur 41% unzureichend. Von den abgegebenen Stimmen (2.671), stimmten 61 mit Nein, 29 Stimmen waren Enthaltungen, 12 ungültig, und 2.568 stimmten für die Unabhängigkeit. Es ist davon auszugehen, daß die restlichen 59% der Wahlberechtigten der Volksbefragung keine Bedeutung zugemessen haben, die ja nur symbolischen Charakter hat, und man könnte sogar mutmaßen, daß diese 59% gegen eine Unabhängigkeit Kataloniens sind, die auf keinen Fall von einer Minderheit entschieden werden könnte.
Die Veranstalter der gesetzwidrigen Volksbefragung, die Arenyser Bewegung für die Selbstbestimmung (Moviment Arenyenc per l'Autodeterminació), kündigten das Ergebnis inmitten von hunderten Personen an, die sich vor dem Wahllokal des Cafés Centre Moral in Arenys in festlicher Stimmung mit Gesängen und Rufen für eine Unabhängigkeit versammelt hatten.


Wie der Presse zu entnehmen war, sind es mittlerweile etwa 60 Gemeinden, die die Absicht geäußert haben, eine solche Volksbefragung wie in Arenys de Munt durchzuführen, die im Ausland ein großes Medienecho gefunden hat, und man kann sich lebhaft vorstellen, was das bedeutet, vor allem, wenn die Regierung Spaniens und die Justiz weiterhin tatenlos bei Veranstaltungen zusehen, die gegen die Verfassung und die geltende Gesetzgebung verstoßen. Auch Seine Majestät der König scheint sich nicht daran zu stören, während er selbsteingeladene Diktatoren wie Hugo Chávez empfängt. Man gewinnt den Eindruck, daß es der König fast genießt, von katalanischen Separatisten und ausländischen Tyrannen beleidigt und erniedrigt zu werden, die von Kolonialismus sprechen, wenn sie sich auf Spanien beziehen. Das könnte der Anfang vom Ende des Spaniens sein, wie wir es bisher kannten, und das nicht einmal mehr seine höchsten Institutionen verteidigen.
Nota Bene: Katalonien war in der Vergangenheit niemals ein selbständiges Land, weder unter den Westgoten noch während der Wiedereroberung (Reconquista) und auch nicht in den Zeiten des Königreichs Aragonien, zu dem seine Grafschaften gehörten, bis sich Aragonien und Kastilien zu einem einheitlichen Spanien mit regionalen Sonderrechten vereinigten. Durch ständige Geschichtsverfälschung versuchen die katalanischen Regierungen, ihr Unabhängigkeitsstreben zu rechtfertigen, das jeder geschichtlichen Grundlage entbehrt.
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