Montag, 12. März 2012

Das Preußenlied




Das patriotische Lied der Preußen, welches sogar zwischendurch den Stand der Nationalhymne erkor, bestand ursprünglich aus 6 Strophen. Gedacht als Geburtstagsgeschenk für Friedrich Willhelm III.

Bernhard Thiersch schrieb den Text 1830 in Halberstadt. 1832 vertonte August Neithardt die Strophen.
1851 wurde das Preußenlied um die 7. Strophe erweitert.

Hier der Text in deutscher Schrift, weiter unten in lateinischer Schrift, dazwischen ein Video mit dem gesungenen Lied und Text der preußischen Nationalhymne:





Ich bin ein Preuße, kennt ihr meine Farben?
Die Fahne schwebt mir weiß und schwarz voran;
daß für die Freiheit meine Väter starben,
das deuten, merkt es, meine Farben an.
Nie werd ich bang verzagen,
wie jene will ich's wagen
|: Sei's trüber Tag, sei's heitrer Sonnenschein,
   Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein. :|

Mit Lieb' und Treue nah' ich mich dem Throne,
Von welchem mild zu mir ein Vater spricht;
Und wie der Vater treu mit seinem Sohne,
So steh' ich treu mit ihm und wanke nicht.
Fest sind der Liebe Bande;
Heil meinem Vaterlande!
|: Des Königs Ruf dring in das Herz mir ein:
   Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein! :|

Nicht jeder Tag kann glühn im Sonnenlichte;
Ein Wölkchen und ein Schauer kommt zur Zeit;
Drum lese keiner mir es im Gesichte,
Dass nicht der Wünsche jeder mir gedeiht.
Wohl tauschten nah und ferne
Mit mir gar viele gerne;
|: Ihr Glück ist Trug und ihre Freiheit Schein:
   Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein! :|

Und wenn der böse Sturm mich wild umsauset,
Die Nacht entbrennet in des Blitzes Glut;
Hat's doch schon ärger in der Welt gebrauset,
Und was nicht bebte, war der Preußen Mut.
Mag Fels und Eiche splittern,
Ich werde nicht erzittern;
|: Es stürm' und krach', es blitze wild darein!
   Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein! :|

Wo Lieb' und Treu' sich so den König weihen,
Wo Fürst und Volk sich reichen so die Hand,
Da muss des Volkes wahres Glück gedeihen,
Da blüht und wächst das schöne Vaterland.
So schwören wir auf's Neue
Dem König Lieb' und Treue!
|: Fest sei der Bund! Ja schlaget mutig ein!
   Wir sind ja Preußen, lasst uns Preußen sein. :|

Und wir, die wir am Ost- und Nordseestrande,
Als Wacht gestellt, gestählt von Wog' und Wind,
Wir, die seit Düppel durch des Blutes Bande
An Preußens Thron und Volk gekettet sind,
Wir woll'n nicht rückwärts schauen,
Nein, vorwärts mit Vertrauen!
|: Wir rufen laut in alle Welt hinein:
   Auch wir sind Preußen, wollen Preußen sein! :|

Des Preußen Stern soll weithin hell erglänzen,
Des Preußen Adler schweben wolkenan,
Des Preußen Fahne frischer Lorbeer kränzen,
Des Preußen Schwert zum Siege brechen Bahn.
Und hoch auf Preußens Throne
Im Glanz von Friedrichs Krone
|: Beherrsche uns ein König stark und mild,
   Und jedes Preußen Brust sei ihm ein Schild! :|


Freitag, 9. März 2012

Die unerträgliche Betulichkeit der Republik

Der lächerlich anmutende Abgang des Präsidenten der Bundesrepublik in der Gestalt eines kleinbürgerlichen Spießers

An was erinnert diese Inszenierung?

Gestern fand ein weiterer Trauerakt der Republik statt: Die Verabschiedung des zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff war nicht nur übertrieben feierlich, sie war Grund für fremdes Schamgefühl. Inmitten einer vuvuzelatrötenden Masse, die das Schloß Bellevue in Berlin -aus sicherer Ferne für die Teilnehmer an der Trauerfeier- gewissermaßen umzingelt hatte, um die protokollarisch-zynische Heuchelei vor dem Schloß zu stören, ließ sich der unter mehr als fragwürdigen Umständen zum Rücktritt gezwungene Wulff Liedchen von der Bundeswehr vorspielen, wobei der ganze Aufmarsch der Musiktruppen mit Wehrmachtshelmen und Fackeln eher an die theatralischen Aufzüge der Diktatur erinnerte als an eine Traditionsfeier. Schon alleine der Zapfenstreich ist eine gähnend langweilige Spießbürgerparade, die, kombiniert mit der von Wulff gewünschten und so ganz fehl am Platze erscheinenden Tanzsaloneinlage, zur unerträglichen Betulichkeit einer heruntergekommenen Republik geworden ist. Eher wäre hier Chopins Trauermarsch angesagt gewesen, denn die Lage der republikanischen Staatsform in Deutschland ist nicht gerade Anlaß zum Feiern.

Schloß Bellevue im roten Schimmer der Geschmacklosigkeit
Ist denn der Abgesang auf den unehrenhaft scheidenden Bundespräsidenten so etwas wie ein Rundfunkwunschkonzert? Und wie ist es möglich, daß ein ehrlos gegangen gewordener Bundespräsident, der nicht einmal die volle Amtsperiode absolviert hat, sich ein solches Spektakel leisten kann? Eher wäre angesagt gewesen, den Abschied von Schloß Bellevue auf eine morgendliche Kurzparade mit Nationalhymne und Ansprache zu beschränken.

Verdient hatte es die Republik, daß man das ganze Heucheltheater mit Vuvuzelas und Trillerpfeifen niedertönte. Das ferngehaltene Volk hat auf diese Weise der abgehobenen Politikerriege seine Mißgunst gezeigt, aber das schien wohl die wenigsten der Gäste wirklich zu beeindrucken, während die Soldaten recht nervös wirkten. Im Grunde hätte es die ganze feine Gesellschaft der Europadiktatur und des Landesverrats verdient, von den Massen überrollt und in den Teich geworfen zu werden.

Eine Republik, die so wenig Respekt seitens der Bevölkerung gezeigt bekommt, müßte sich ernsthaft überlegen, ob sie überhaupt noch eine Daseinsberechtigung besitzt. Noch beschämender ist, daß bei den Protesten -wie sollte es auch anders sein- wildgewordene Ausländer beim Lärmmachen mitwirkten. Welche Berechtigung hat hier ein Ausländer, gegen den Staatschef eines Landes zu protestieren, das nicht das seine ist? Das zeigt doch auch, wie weit der Staat sich in Auflösung befindet.

Die vier Vorgänger, jeder zu 200.000 € im Jahr plus Zulagen plus Pensionen aus ihren anderen Regierungsämtern: Horst Köhler, Richard von Weizsäcker, Walter Scheel und Werner Herzog. Nur Köhler hat darauf verzichtet.

Genauso merkwürdig wie beschämend ist die Tatsache, daß die Bundesrepublik inzwischen fünf noch lebende ehemalige Bundespräsidenten hat, die alle auf Lebenszeit ein beachtliches Jahresgehalt bekommen (200.000 Euro plus Büro plus Dienstwagen plus Sekretärin) und weiterhin in das Staatsprotokoll eingebunden sind. Bei Herrn Wulff dürfte das bei seinem Alter auch die nächsten dreißig Jahre noch so sein. Und da sage noch jemand, die Monarchie sei teuer!

Apropos Monarchie: Die kommt selbst in Deutschland immer mehr ins Gespräch, ist sie doch die Staatsform der Stabilität und des Ansehens. Der König ist König bis ans Ende seines Lebens, es gibt keine ehemaligen Könige in der Monarchie. Die königliche Familie ergänzt das oberste Amt und macht es repsäsentativer, sowohl protokollarisch als auch aus der Sicht der Identität zwischen Volk und Monarch, Volk und Staat, denn die Krone repräsentiert den Staat in seiner monarchischen Form auf natürlichste und unfassendste Weise, deren Träger und seine Familie im gleichen Verhältnis zum Volk stehen wie das Volk aus Familien gebildet wird. Und so wie der Familienvater als solcher bis zu seinem Tode geachtet wird, kommt auch dem König als Vater der Nation und des Volkes der gleiche Respekt zu. Ein Präsident der Republik, den im Land schon nur wenige, aber die Menschen im Ausland kaum kennen, kann den Mangel an Volksverbundenheit und historischer Legitimität nicht ausgleichen.

Wulff war als Bundespräsident das Produkt eines politischen Kompromisses zwischen zwei Regierenden. ZWEI! Er war nicht die Wahl des Volkes. Die Republikaner in Monarchien führen immer an, das Oberhaupt des Staates solle vom Volke gewählt werden, nur ist diese Idealvorstellung eine Augenwischerei, denn in keiner Republik ist das tatsächlich der Fall, denn das Volk wählt nicht eine Persönlichkeit, in der es sich repräsentiert sieht, sondern es sind die großen Parteien, die das Sagen haben und entscheiden, wer als neue Marionette ihrer Politik an die Spitze des Staates gelangt. 

Bei dem Nachfolger Wulffs wird das nicht anders sein, wenngleich hier vielleicht fünf statt nur zwei Politiker die Entscheidung treffen oder bereits getroffen haben, bevor das Kaspertheater der Bundesversammlung stattfindet, um die Entscheidung scheindemokratisch abzusegnen.

Die Totengräber der Nation

Die Republik hat abgewirtschaftet. Das Trauerspiel des Fackelregiments der Wehrmachtshelme hat gezeigt, daß die von Wulff buntgewünschte Republik in Auflösung begriffen ist. Es ist Zeit zum Umdenken, zur Neugründung, zum Umbau eines Staatswesens, das wie alle Kunstgebilde zum Untergang verurteilt ist.