Dienstag, 16. Dezember 2008

Die Schließungskosten für Tempelhof explodieren

Thema Tempelhof informiert:

Die Zerstörung Tempelhofs könnte den Berliner Landeshaushalt einige hundert Millionen Euro kosten.

Nun kommt die Wahrheit langsam ans Tageslicht. Die Presse berichtet ausführlich über die vom Berliner Senat so gerne bagatellisierten und in den Gerichtsverhandlungen unterschlagenen Schließungskosten für den Flughafen Tempelhof.

Wir alle erinnern uns noch daran, wie sich der amtierende Finanzsenator Sarrazin anheischig machte, Öffentliches Eigentum herunterzureden und wie er den Flughafen Tempelhof als „ein ziemlich verdorbenes, von Maden zerfressenes Filetstück“ bezeichnete. War schon diese Äußerung allein ein Skandal, so ist jetzt das klare Scheitern dieser primitiven Senats-Strategie zu beobachten.

Da es noch unabhängige Gremien gibt, ist der Berliner Senat nun mit einem Gutachten konfrontiert, das den aktuellen Verkehrswert der Bundesanteile für den Flughafen Tempelhof auf 40 Millionen Euro festlegt. Im Hauptstadtvertrag wurde dem Bund zudem über 10 Jahre eine Beteiligung an der Wertsteigerung der Grundstücke zugesichert, und so rechnet Uwe Goetze, MdA, mit einer Belastung von mehreren hundert Millionen Euro für den Berliner Landeshaushalt (Berliner Zeitung vom 11.12.2008).

Der Berliner Senat setzte indes seine Hinhaltetaktik fort und ließ erklären, daß man nun mit langen und komplizierten Verhandlungen zu rechnen habe (Berliner Morgenpost vom 10.12.2008). Wowereit verfolgt demnach weiterhin sein Ziel, daß seine absurde Schließungspolitik doch bitte schön vom Bund zu bezahlen sei.

Ansonsten vermeldet die dem Berliner Senat untergeordnete Berliner Immobilienmanagement Gesellschaft (BIM), daß Mitte 2009 die Pyromusikale, das weltgrößte Festival der Musikfeuerwerke, in Tempelhof stattfinden wird und ca. 265.000 Besucher erwartet werden.

Nur zur Erinnerung: Die Amerikaner veranstalteten bis 1992 jährlich den „Tag der offenen Tür“ in Tempelhof. An diesem Tag besuchten regelmäßig über 300.000 Berliner IHREN Flughafen. 2006 gastierte schließlich das RedBull AirRace in Tempelhof und zog fast 500.000 Berliner in seinen Bann. Diese Veranstaltungen fanden selbstverständlich innerhalb des laufenden Flugbetriebs statt.

Grundsätzlich möchten wir hier noch einmal bemerken, daß es in Sachen Flughafen Tempelhof nicht um eine sogenannte Nachnutzung gehen kann, sondern eigentlich nur um die erneute und marktgerechte Nutzung dieses hervorragenden Flughafenstandortes.

Alle sogenannten Nachnutzungskonzepte stehen entweder nicht im Widerspruch zur erneuten Flughafennutzung oder sie erweisen sich als dreiste Ablenkungsmanöver. So muß man sich doch schon wundern, daßs Tempelhof immer wieder als Standort für eine ständige Filmproduktion genannt wird. Da es weltweit einen massiven Überhang an Filmproduktionskapazitäten gibt, könnte Tempelhof jedoch nur mit Hilfe von hohen Subventionen als Produktionsstandort etabliert werden.

Es bleibt abzuwarten, wie lange die Berliner noch bereit sind, diese inkompetente Senatspolitik hinzunehmen. Wir werden die Entwicklungen im Neuen Jahr jedenfalls aufmerksam verfolgen und weiter kommentieren.

Wir wünschen allen Tempelhof-Freunden eine segensreiche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins Neue Jahr. Den Tempelhof-Schließern wünschen wir Einsicht und den Mut zur Umkehr!

Mit den besten Grüßen, Ihr Thema-Tempelhof Team

"Das Thema Tempelhof" - ein Team von Luftverkehrsfachleuten, Piloten, Rechtsanwälten, Marketing-Fachleuten etc. - kurzum, eine Gruppe von engagierten Berliner Bürgern!

P.S.:

Am 17.12.2008 findet vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg in der Hardenbergstr. 31, 10623 Berlin, um 10 Uhr die öffentliche Verhandlung der Klagen gegen den Entwidmungsbescheid (Änderung des Nutzungszwecks) für Tempelhof statt. Der Einzelkläger erklärte vorab, daß er alle Rechtsmittel ausschöpfen werde. Daher wird das Verfahren bis weit ins nächste Jahr andauern.


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Das Thema Tempelhof - die Fachinformation zum Flughafen Tempelhof. www.das-thema-tempelhof.de

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