Freitag, 21. Januar 2011

Sozialistisches S-Bahn-Chaos in Berlin

Schon mit der Übernahme der Berliner S-Bahn durch den Senat im Jahre 1984, nachdem die Bahn in Berlin (West) von der Deutschen Reichsbahn völlig heruntergewirtschaftet worden war, begann eigentlich die mehr als bedauerliche geschäftliche und technische Führung des S-Bahn-Betriebs in Berlin, denn gleich nach der Übernahme wurden mehrere Linien wegen mangelnder Wartung geschlossen.

Nach dem Mauerfall hätte es eigentlich nur besser werden können, doch hatte der Berliner Senat keine leuchtendere Idee als die S-Bahn-Leitung der Deutschen Bahn zu überlassen, die entgegen aller Vernunft weitere Strecken stillegte, wenn auch zum großen Teil wegen der notwendigen Modernisierungsarbeiten, die aber viel zu langsam von statten gingen.

Nachdem Berlin als Bundeshauptstadt ein ständiges Wachstum der Bevölkerung, aber auch der Touristen und Geschäftsleute verzeichnet, hätte es selbstverständlich sein müssen, die Wartungswerkstätten der S-Bahn nicht nur zu erhalten, sondern auch auszubauen. Stattdessen legte die Deutsche Bahn gleich mehrere davon still, was zur Folge hatte, daß die S-Bahn-Züge nicht mehr in geeigneter Weise gewartet werden konnten.

Die alte S-Bahn, sie fuhr...
Die Folge dieser Mißwirtschaft und die Vernachlässigung des Bahnbetriebs durch den Berliner Senat - insbesondere unter der sozial-kommunistischen Regierung des schlechtesten aller Berliner Regierenden Bürgermeister, Klaus Wowereit, die ganz nach dem Motto zu arbeiten scheint, den alten Zustand im Osten wiederherzustellen, aber auch im Westen einzuführen - ist, daß der S-Bahn-Betrieb seitein paar Jahren nicht mehr ordnungsgemäß läuft: Entweder fallen die Züge mangels Wartung aus, werden Kupferkabel entwendet, oder die Züge fahren halt des Schnees wegen nicht. Alledem scheint der Herr Bürgermeister nur zuzusehen, unfähig, eine Entscheidung zu treffen, die dem ganzen Chaos ein Ende setzt. 

Nun sprang die Industrie- und Handelskammer Berlin (IHK) aus dem Kästchen und verlangte vom Senat die sofortige Ausschreibung des S-Bahn-Netzes. Die IHK tritt dafür ein, das komplette Berliner S-Bahn-Netz in drei Streckenbündel zu untergliedern und diese gestaffelt auszuschreiben, wie der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Christian Wiesenhütter am Dienstag verlauten ließ. Die Teilnetze seien in ihrer Größe handhabbarer. An einer Ausschreibung des gesamten Netzes könnten sich nur große Unternehmen beteiligen. Zudem entstünde mehr Wettbewerb im öffentlich Nahverkehr.

Wie das System arbeiten soll, ist dagegen kaum zu verstehen, denn ein solches S-Bahn-Netz bedarf einer koordinierten Planung und Leitung. Hier Teilgesellschaften zu gründen, wo doch Berlin als Hauptstadt einen Verkehrsverbund benötigt, wäre sicher nicht die Lösung. Wenn die S-Bahn schon vor dem Krieg gut funktionierte, warum kann sie das jetzt nicht?

Das Konzept zur S-Bahn-Ausschreibung ist Teil des „Fahrplans für mehr Wettbewerb“ der Kammer. Darin fordert die IHK eine Abkehr vom Rekommunalisierungsgedanken und mehr Wettbewerb für den gesamten öffentlichen Nahverkehr.

... selbst in vernachlässigtem Zustand.
Nach den Vorschlägen der IHK sollte als erstes Teilnetz mit der Nord-Süd-Verbindung (S 1, S 2 und S 25) das kleinste der drei Teilnetze angesichts der etwa fünfjährigen Produktionszeit für neue Züge möglichst noch im ersten Halbjahr ausgeschrieben werden, betonte Wiesenhütter. Die Nord-Süd-Bahn stelle hohe technische Anforderungen an eine neue Fahrzeuggeneration, „so dass diese Fahrzeuge in jedem Fall auch die konstruktiven Anforderungen erfüllen“ und somit im gesamten Streckennetz einsetzbar seien. Im Abstand von jeweils fünf Jahren könnte die Ringbahn und die Stadtbahn ausgeschrieben werden. Bei dieser Aufteilung ist nach IHK-Angaben die betriebliche Vermischung der einzelnen Systeme sehr gering. Damit könne sich der jeweilige Anbieter sein „eigenes Profil schaffen“.

Die Lösung für die S-Bahn wäre in erster Linie eine neue Regierung, bei der die Kommunisten keine und die Sozialisten der SPD nur noch eine untergeordnete Rolle spielen sollten, denn darin liegt gerade das Problem der Verkehrspolitik in Berlin. Die Schließung des Zentralflughafens Tempelhof und die geplante Schließung des Flughafens Tegel zu Gunsten der Russenpiste in Schönefeld sind doch beste Beispiele für die Fehlleistungen der Berliner Regierung, genauso wie die "Privatisierung" der Kanalisationen Berlins, die städtebauliche Fehlplanung in Berlin (West) oder der Verkauf der Bewag.


1 Kommentar:

Wachstuch Heike hat gesagt…

Es ist klar das die alten DDR S-Bahnen fahren, denn in den neuen Zügen ist viel zu viel Technik die versagen kann. Bestes Beispiel ist auch der ICE der Deutschen Bahn gibt es ja auch immer wieder Probleme damit.