Freitag, 7. Januar 2011

Zweiter Jahrestag des Blogs "Die Voss"


Am 8. Dezember 2008, nachdem ich bereits ein Jahr lang meinen spanischen Hauptblog "Occidente a la Deriva" (wörtlich zu Deutsch: Der Westen driftet ab - in Anlehnung an die Dekadenz des Westens) geführt und dessen Inhalte konsolidiert hatte, kam ich zu der Überzeugung, es wäre an der Zeit, auch einen monarchistisch-liberal ausgerichteten preußischen Blog zu beginnen.

Wie das auch bei "Occidente a la Deriva" war, entwickelte sich dieses Bedürfnis aus der Eigendynamik der Kommentare und Artikel über die Wiedervereinigung, Preußen, die Dekadenz Deutschlands und der deutschen Gesellschaft, die Überfremdung, den Verlust an nationaler politischer und kultureller Identität und die Notwendigkeit, Preußen als Staat wiederherzustellen.

Gerade der Verlust der Monarchie war für Deutschland der Anfang vom Untergang. Schon 1919 setzte der Identitätsverlust ein und verursachte bei Deutschen und Österreichern das Gefühl, den Halt durch im Laufe der Geschichte gewachsene gesellschaftliche und politische Strukturen verliren zu haben, was nicht zuletzt den Grundstein für die nationalistischen Exzesse der Dreißiger Jahre legte. 

Durch die beiden Weltkriege, aber vor allem durch den Zweiten Weltkrieg, ging in Deutschland nicht nur die kulturelle Substanz verloren, sondern auch das gebildete Bürgertum. Die Abtrennung von mehr als einem Drittel des Staatsgebiets, das völker- und menschenrechtswidrig Polen, der Tschechoslowakei, Rußland und Litauen einverleibt wurde, bedeutete abgesehen vom Verlust des Kulturguts an sich auch den Verlust der Wiege des industriellen, wissenschaftlichen, geistigen und politischen Fortschritts, denn besonders in Preußen und den preußischen Ostgebieten befand sich das Hauptgewicht der wirtschaftlichen Entwicklung Gesamtdeutschlands. Die vollkommene Zerstörung ganzer Städte im Osten durch die sowjetischen Barbaren und die Demontage der noch verbliebenen Industrieanlagen gab dem Land den Rest. Und vierzig Jahre bolschewistische Diktatur der Sowjetlakaien in der Sowjetischen Besatzungszone, die in diesem Blog bewußt nicht "DDR" genannt wird -ein Staat, der niemals als solcher anerkennbar ist, war er doch nur ein sowjetisches Besatzungsgebiet, so wie das heute noch im nördlichen Ostpreußen der Fall ist-, hinterließen Spuren, die wohl auch nicht in den nächsten zwanzig Jahren aus dem Bild des Landes und der Gesellschaft verschwinden werden.


Und warum der Name "Die Voß"? 

Die Vossische Zeitung war in Preußen die erste und älteste ernsthafte Tageszeitung. Sie war ganz klar liberal und bürgerlich ausgerichtet und vor allem königstreu, wie schon ihr Name belegte: Königlich privilegirte Berlinische Zeitung für Staats- und gelehrte Sachen.

Es gab schon Versuche, den Namen irgendwie wiederzubeleben, aber vergeblich. Seit der Einstellung der Zeitung durch die national-sozialistische Diktatur, die schon ganz im Sinne der Fremdmächte den Niedergang der deutschen Kultur, des freien Schaffens, der Meinungs- und Pressefreiheit einleitete, war es nie mehr gelungen, die Mutter aller preußischen Tageszeitungen wieder ins Leben zurückzuholen. Nach dem Krieg war Berlin zerstört und seines Bürgertums entledigt. Keiner glaubte nach der Gründung des Sowjetstaates in der SBZ und im sowjetischen Sektor Berlins noch an eine Zukunft des Westteils Berlins, und auch heute überwiegt der Provinzialismus der zugereisten Provinzpolitiker in Berlin, die so gar nichts von der Stadt und von Preußen wissen.

Ein persönlicher Blog kann natürlich nicht schaffen, was finanzstarke, aber willens- und wertearme Unternehmer nicht geschafft haben. Aber er kann dazu beitragen, wenn auch bei wenigen Lesern, immerhin ein Bewußtsein zu fördern, daß es einmal einen preußischen Staat gab, der eine mehrere Jahrhunderte lange Geschichte hatte und der zu Unrecht für das national-sozialistische Desaster verantwortlich gemacht wurde und noch gemacht wird, kam doch der Anführer der totalitären Partei aus Österreich und die Bewegung an sich aus Bayern. Niemand hat jemals Bayern für das Entstehen der NSDAP verantwortlich gemacht.

"Die Voß", die jetzt in Anlehnung an die traditionellen Werte der Vossischen Zeitung "Vossischer Blog" heißt, hat inhaltlich das Ziel, die preußischen Themen aus hauptsächlich preußischer Sichtweise zu behandeln, so als bestünde der preußische Staat noch weiter. Der Blog soll darauf hinwirken, aktiv für die Wiederherstellung Preußens in den Grenzen von 1914 einzutreten - oder wenigstens dazu beitragen -, denn nur die Wiederherstellung Preußens - zunächst im Zuge einer Umgestaltung der Bundesrepublik Deutschland nach historischen Ländergrenzen - könnte im besten Falle eine Beanspruchung der Ostgebiete durch Neuvehandlung über die Potsdsamer Verträge rechtfertigen, auf die unsere heutigen Politiker verzichtet und damit die deutschen Interessen verraten haben.

Es geht natürlich nicht nur um Preußen. Eine Sache ist, geschichtliche Kenntnisse zu fördern und preußische Werte zu betonen, aber eine andere ist es, die Gegenwart und die Politik in Deutschland, Europa und der Welt nicht aus den Augen zu verlieren. Hier soll keine Nostalgie praktiziert werden, sondern Analyse der politischen Lage. 

Setzen neuer Zeichen: preußische Farben Schwarz-Weiß, Fraktur, Wappen des Königreichs Preußen

Altes mit Neuem zu verbinden, ist auch der Gedanke, gelegentlich Fraktur und Deutsche Schrift einzusetzen, wenn dies auch nicht im Textbereich selbst geht, da die gegenwärtigen Netzsysteme die Verwendung von Fraktur nicht zulassen. Dies geht nur über als Abbildungen eingesetzte Texte. 

Auch die Deutsche Schrift bzw. Fraktur wurde von den National-Sozialisten abgeschafft. Ihre Amtlichkeit wurde nie wieder hergestellt, war sie doch aber während mehreren Jahrhunderten prägend für deutsche Kultur und deutsches Schrifttum. Ihre Abschaffung aufgrund eines Erlasses Hitlers war bisher genauso negativ für die kulturelle Identität des deutschen Volkes wie es heute die Vermischung mit Anglizismen ist. Die Tatsache, daß die Fraktur gerne in die "rechtsextreme" Ecke gerückt wird, um zu verhindern, daß sie etwa gar wieder salonfähig werden könnte, trägt zur Verklärung des Geschichtsbewußtseins bei. Wenn doch die Abschaffung der Fraktur und damit der deutschen Orthographie auf Hitlers Entscheidung hin durchgesetzt wurde, wieso schmücken sich mit ihr die sogenannten Neo-National-Sozialisten (die Bindestrichtrennung erfolgt bewußt dazu, hervorzuheben, daß es sich bei den Faschisten in erster Linie um Sozialisten, also nationalistische Linksextreme handelt) und wieso wird sie von der heutigen Politik aus dem kulturellen Leben verbannt?

In diesem Blog wird also ein wertebewußtes Gedankengut vertreten. Er ist pluralistisch, demokratisch, monarchistisch, geschichtsbewußt und paßt sich nicht an vorgegebene totalitäre Wertvorgaben wie Gutmenschentum, politische Korrektheit oder politische Ausgrenzung an, genausowenig wie an Neuschrieb und Neusprech im Zuge der Gleichschaltung des Denkens nach den Vorgaben des Clubs Bilderberg. Es gelten die traditionellen Rechtschreibregeln, und Anglizismen haben hier keinen Zugang.

Im jetzt dritten Jahr des Bestehens des Blogs werde ich versuchen, häufiger als bisher Inhalte zu gestalten und zu verfassen. Dies war mir bisher aus Zeitgründen nicht möglich.  Wunschdenken und Wirklichkeitsnähe sind nicht unbedingt unvereinbar, man sollte es auf jeden Fall versuchen, Wünsche wahr zu machen. Daher das Motto:

Für ein freies und demokratisches Königreich Preußen!





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